Mittwoch, 9. März 2011

Biosprit-Ärger befeuert Diskussion über Tempolimit


Tankt endlich E10! Unter dieses Motto könnte Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) die Informationskampagne für den neuen Kraftstoff stellen, auf die sich Ministerien, Mineralölwirtschaft und Verbraucherverbände geeinigt haben. Denn trotz aller Beschwichtigungen meiden die Autofahrer den neuen Biosprit. Zudem hält nach dem Benzingipfel im Wirtschaftsministerium die Kritik an E10 an.


Es ist wohl vor allem eine Blamage für Umweltminister Röttgen, der sich vehement für das Benzin starkmacht, das einen zehnprozentigen Ethanolanteil enthält. Die „Bild“-Zeitung verpasste ihm einen Tankrüssel als Nase und schrieb in dicken Lettern: „Dieser Minister hat’s verzapft“. Für den Grünen-Energieexperten Hans-Josef Fell ist das kein Zufall. „Wir haben in der Welt fast nirgendwo eine gute Markteinführung von Biokraftstoffen, weil die Mineralölindustrie sehr dominant ist“, sagte der Miterfinder des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.Grünen-Chef Cem Özdemir plädiert statt für Biosprit für ein Tempolimit auf Autobahnen als Maßnahme zur Verringerung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe. An den Tankstellen werde mit den Kunden „experimentiert“, aber eine Geschwindigkeitsbegrenzung, die kaum etwas koste, wolle die Regierung keinem zumuten, so Özdemir. In Spanien sei vor wenigen Tagen die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen von 120 auf 110 Kilometer pro Stunde gesenkt worden. Der Autoklub ACE wiederum schlägt eine Steuerermäßigung für E10 vor, Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt nennt die Einführung „überstürzt, überzogen und nicht ausreichend vorbereitet“, und der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) spricht von einer Blamage der Bundesregierung.



Quelle: http://www.welt.de/politik/deutschland/article12751659/Biosprit-Aerger-befeuert-Diskussion-ueber-Tempolimit.html

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